Schwarzbachbahn

14. Oktober 2025

Die Schwarzbachbahn ist eine historische Eisenbahnstrecke in der Sächsischen Schweiz, die heute vor allem als touristisch genutzt wird.

Von Mai 1897 bis Mai 1951 verkehrte von Goßdorf-Kohlmühle nach Hohnstein die einzige Schmalspurbahn der Sächsischen Schweiz. Ab 1883 hatten die Stadt und einflussreiche Bürger um eine Bahnverbindung gekämpft. Bis diese schmalspurig durch das Tal des Schwarzbaches verwirklicht wurde, vergingen 14 Jahre.

Bau der Strecke

Im April 1896 begann der Bau der Schmalspurstrecke von Kohlmühle nach Hohnstein in einer Spurweite von 750 mm. Dabei stellte insbesondere der Bau der beiden Tunnel eine herausragende Besonderheit dar: Die Tunnel messen 63 Meter bzw. 38 Meter und gehören bis heute zu den wenigen noch erhaltenen Schmalspurbahntunneln in Sachsen. Um die anspruchsvollen Geländebedingungen zu bewältigen, wurden Einschnitte geschaffen, Dämme aufgeschüttet und eine Vielzahl von Brücken errichtet, wobei unter anderem zwei größere Betonbrücken das Bauwerk ergänzten und stützen sollten.

Während der Bauphase arbeiteten die Arbeiten nicht selten unter wechselnden Witterungsbedingungen und anspruchsvollen Topografien; dennoch war der Fortschritt kontinuierlich spürbar. So lässt sich festhalten, dass im Jahr 1896 durchschnittlich 362 Arbeiter pro Monat an der Strecke beschäftigt waren; im Juni steigerten sich diese Zahlen gar auf 502 Arbeitskräfte. Dadurch ergaben sich vor allem rasche Baufortschritte, die dem Vorhaben sichtbare Formen gaben.

Bekannt ist, dass innerhalb von nur einem Jahr die Strecke fertiggestellt wurde. Ein historischer Beleg dafür ist das dokumentierte Ereignis am 28. April, bei dem erstmals ein Probezug mit Lokomotive 110 den Bahnhof Hohnstein erreichte. Dieses Moment markierte den eindrucksvollen Abschluss einer ambitionierten Bauphase und den Beginn des operativen Betriebs der neuen Schmalspurbahn.

Der letzte Zug

Nach 1945, als der Wiederaufbau der zerstörten Städte und das Überwinden der Kriegsfolgen zu bewältigen waren, war eine romantische Dampfzugfahrt nicht Grund genug zur Erhaltung der Bahn. Am 27. Mai 1951 fuhr der letzte planmäßige Zug.

Der Weg von „Spinnern“ zu Visionären

Im Jahr 1995 entstand im Wirtshaus zum Stillen Fritz in Waltersdorf (Sächsische Schweiz) der Schwarzbachbahnverein. Anfangs wurde er oft als „Spinner“ belächelt und doch arbeiteten die Vereinsmitglieder beharrlich an ihrem selbst gesteckten Ziel. Angesichts der gewaltigen Aufgaben schien der Start wahrlich nicht einfach; die ersten Jahre waren geprägt von großen Visionen ebenso wie von herben Enttäuschungen. Dennoch sammelte man unermüdlich Material zur Geschichte der Bahn.

Ab dem Jahr 2000 setzte der Verein sichtbar mit dem Wiederaufbau des Bahnhofs Lohsdorf fort. 2001 wurden mehrere Güterwagenkästen geborgen und nach Lohsdorf gebracht. Nach langem Warten und Bangen wurde schließlich im Jahr 2014 vom Landesbevollmächtigten für Bahnaufsicht (LfB) die Widmung unserer Eisenbahn festgestellt. Daraufhin erteilte das Wirtschaftsministerium in Dresden der Stadt Hohnstein die Bau- und Betriebsgenehmigung, welche die Stadt schließlich an den Verein weitergab.

Hier geht’s zum Verein der Schwarzbachbahn: https://www.schwarzbachbahn.de/

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