F60 und der Tagebau Welzow

3. Februar 2020
Die Abraumförderbrücke F60 im Tage Welzow bei Nacht

Vor einigen Wochen hatte ich die Möglichkeit den Tagebau Welzow-Süd und die Abraumförderbrücke F60 zu besichtigen. Meine Neugier galt hier vor allem der größten beweglichen technischen Arbeitsmaschine der Welt – der F60.

1957 begann die DDR mit der Produktion von Förderbrücken im Stil der so genannten „Einheitsförderbrücken“ – einheitliche Konstruktion, Mehrfachfertigung und damit Kosteneinsparung. Am Anfang dieser Entwicklung stand die F34, später Typ F45 und F60. Die Bezeichnungen geben dabei Auskunft über die Abraumabtragshöhen von 34 Metern, 45 Metern und 60 Metern. Die Abraumförderbrücke F60 hat eine Länge von 502 Meter, eine Höhe von 80 Meter und eine Breite von bis zu 240 Meter. Ohne Bagger wiegt diese Maschine 13.500 Tonnen. Damit ist die F60 noch heute die größte bewegliche technische Arbeitsmaschine der Welt. Aufgrund des Aufbaus, wurde die F60 auch gerne als liegender Eifelturm betitelt. Und in der Tat hinkt dieser vergleich kaum. Der Eifelturm kommt, würde man diesen auf die Seite legen können, auf 324,8 Meter und ein Gewicht von 10.100 Tonnen.

Weitere Zahlen und Fakten

Im Tagebau Welzow-Süd werden pro Jahr in etwa 17,4 Mio. Tonnen Kohle pro Jahr abgebaggert. Die Betriebserlaubnis des Tagebaus begann 1959 und wird vorraussichtlich 2040 enden. Bis 2011 wurden allein hier 17 Dörfer umgesiedelt und abgebaggert. Die weiteren Tagebaus sind Jänschwalde 7,4 Mio Tonnen, Nochten 14,6 Mio Tonnen und Reichwalde mit 12,6 Mio Tonnen Braunkohle. Damit ist fast jede vierte in Deutschland verbrauchte Kilowattstunde Strom auf die Braunkohle in der Lausitz zurückzuführen.

Der Tagebau Welzow aus der Luft

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