Fotos und Erinnerungen richtig sichern

12. März 2021
Fotos sichern

Jeder kennt es, ein schöner oder lustiger Moment ergibt sich oder eine schöne Landschaft breitet sich vor uns auf, wir zücken das Handy oder die Kamera und halten den Moment fest. Doch was passiert dann? Wir schauen uns die Fotos immer wieder auf dem Telefon oder dem Computer an und erfreuen uns daran. Doch wie kann man seine Fotos sichern und für die Zukunft schützen?

Immer wieder passiert es: das Telefon fällt herunter oder ins Wasser und geht dabei kaputt. Die Festplatte vom Computer ist nicht mehr auslesbar zum Beispiel durch Schreib/Lesekopf-Schäden, ein Defekt vom Motor oder der Steuerplatine. Viele Schäden an der Steuerplatine entstehen meist durch eine kleine Überspannung. All dies führt zu einem Problem: Ich komme nicht mehr an meine Daten und vor allem verliere ich so meine Erinnerungen oder fotografischen Arbeiten.

Wer jetzt sagt, sowas kann mir nicht passieren, dem muss ich leider sagen doch! Man selbst muss noch nicht einmal selbst Schuld haben und es kann schneller gehen als gedacht. Ein Gewitter, ein Sturm, ein Virus auf dem Computer, ein Wasserschaden z.B. durch eine auslaufende Waschmaschine oder durch einen Brand.

Was kann ich selbst machen um meine Fotos zu schützen?

1.)   Bilder Online in einer Cloud sichern

Diese Variante der Datensicherung erfreut sich immer größerer Beliebtheit, da ich so an all meine Bilder und Daten, immer und überall, herankomme. Von jedem Internetfähigem Gerät habe ich Zugriff. Perfekt oder doch nicht? Kleine Datenmengen lassen sich sehr bequem und meist sogar kostenlos online speichern. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten bei unzähligen Anbietern. Am bekanntesten sind natürlich Apple (5GB kostenfrei) und Google (15GB kostenlos) mit ihren Clouds. Nachteile der Online Clouds: ohne Internet geht nichts.

Auch Cyber-Angriffe durch Hacker nehmen mehr und mehr zu. Auch die Ladezeiten können sich bei große Datenmengen enorm ziehen. YouTuber können hier ein Lied von singen.

Apple mit iCloud

Apple bietet jedem Kunden 5GB Speicherplatz kostenfrei an. Wer mehr braucht zahlt für 200GB 2,99Euro pro Monat oder 2000 GB gibt es für 9,99 Euro im Monat. Aber Achtung die iCloud tauscht Dateien, Fotos, Einstellungen sowie Backups zwischen den Geräten aus und so sind diese 5GB schneller voll als einem lieb ist.

Google One

Jede GMail beinhaltet Google One mit 15 GB kostenfreien Speicherplatz. Wer mehr braucht zahlt für 100GB 1,99Euro pro Monat oder 19,99 Euro im Jahr oder 2000GB gibt es für 9,99 Euro im Monat bzw. 99,99 Euro im Jahr

Microsoft OneDrive

In der Gratisversion bietet dir Microsoft ebenfalls 5GB Kostenfrei an. 100GB gibt es hier für runde 2 Euro. 1000GB gibt es als Abo für 69Euro im Jahr, dies beinhaltet zudem den Dienst Skype und die Office Anwendungen Outlook, Word, Excel und PowerPoint!

Dropbox

Dropbox hat sich mittlerweile ebenfalls stark verbreitet und bietet dir nach der Anmeldung 2GB kostenfrei. Ist man bereit die App auf sein Handy und dem Computer zu installieren kommen noch einmal 1GB hinzu. Durch das einladen von Freunden kann man zudem bis 8GB insgesamt freischalten. Wem das zu wenig ist oder doch lieber einfach etwas bezahlen möchte bekommt 2000GB für 9,99 Euro im Monat.

Es gibt natürlich noch unzählige weitere Anbieter aber dies würde hier den Rahmen sprengen. Um noch einige zu benennen: PicDrop, HiDrive von Strato, Amazon, pCloud…

 

2.)   Homeserver – NAS

Computer haben ihre Festplatten zum Speichern von Daten im Gehäuse eingebaut. Man spricht hier von lokalem Speicher (Local Storage). Hat man einen Homeserver oder NAS (Network Attached Storage) kann man seine Daten dort über einem Netzwerk oder Internetverbindung ablegen und speichern. Diese Systeme sind sicherer als Computerfestplatten, verbrauchen weniger Strom und wenn sie mehrere Festplatten beinhalten können die eigenen Daten dort gespiegelt werden. Das heißt, ich habe immer 2 Kopien meiner Daten und kann so beim Verlust einer Festplatte meine Daten wiederherstellen.

Die Stromkosten belaufen sich im Jahr auf rund 15-30 Euro und der Anschaffungspreis liegt bei rund 200 Euro für 4000GB. Der Nachteil dieses Systems, die Kopien liegen in einem Gerät, an nur einem Ort. Sie sind somit vor einigen benannten Schäden wie Wasser, Feuer und Blitzschäden nicht gesichert.

3.)   Externe Festplatten

Externe Festplatten via USB Anschluss sind Speichermedien wie ein USB-Stick. Diese Speichermedien sind in den letzten Jahren immer preiswerter geworden und bieten von Jahr zu Jahr mehr Speicherplatz. So kosten jetzt 4000GB nur noch knapp 90 Euro. Einige dieser Hersteller bieten sogar 2 Jahre Rescue Service an und stellen Ihre Daten wieder her. Kauft man sich von diesen Festplatten 2 Exemplare kann man diese beide bespielen und an unterschiedliche Orte aufbewahren und sich so vor elementare Schäden und Verluste absichern. Nachteil dieser Losung, man muss immer selbst daran denken ein Backup zu machen und beide Festplatten gleich zu behandeln. Dies ist sehr umständlich und Fehler anfällig. Mittlerweile gibt es auch dafür verschiedene Softwareanbieter, welche Ihre Daten spiegeln und abgleichen.

 

Nichts ist für die Ewigkeit

Die Vergangenheit zeigt uns, nichts ist so vergänglich wie die Technik. Noch vor 30 Jahren haben wir unsere Daten und Fotos sicher auf einer 3,5 Zoll Diskette gespeichert. Alle die sich jetzt fragen was das ist – ja genau das meine ich. Ein ähnliches Ende findet man gerade bei der klassischen VHS Kassette. Heute findet man noch Geräte zum Digitalisieren dieser Kassetten aber in vielleicht 10 Jahren sieht dies vielleicht anders aus. Aus der rasanten Entwicklung neuer Speichermedien lässt sich leider ableiten, dass digitale Medien immer wieder auf neuere Datenträger umgehoben werden müssen. Noch vor 10 Jahren waren z.B. CDs und DVDs beliebte Speichermedien, heute findet man sie immer seltener.

Auch bei Dateiformaten wie RAW oder JPEG müssen wir immer wieder einmal genauer hinsehen. Diese Formate entwickeln sich stetig weiter. Dies führt unweigerlich irgendwann zu einer Inkompatibilität.

 

Wenn man dieses Gedankenspiel weiter auf die Spitze des Eisberges treiben möchte, kommt man zu guter Letzt auf die begrenzte Lebensdauer der Speichermedien selbst. Eine CD-R besteht für ca. 10 Jahre ehe sie langsam Fehler aufweist. DVD-RAM ca. 30 Jahre, Festplatten von Computern ca. 10 Jahre, USB-Sticks 10-30 Jahre. Auf Glas gepresste Daten (GlassMasterDisc) ca. 1000 Jahre. Diese Angabe stammt Hersteller (Syylex) und die Zukunft wird zeigen ob Sie recht hatten. Der Preis dafür liegt bei rund 160 Euro für 4,7GB.

Was die richtige Lösung für mich?

Dies hängt sehr stark davon ab wie viele Daten man selbst hat. Nach nun 10 Jahren fotografieren kommen bei mir als Fotograf stolze 16TB zusammen also 16.000 GB. Dies alles in eine Cloud zu laden wäre sehr teuer. Daher sichere ich die Raw Daten auf externe Festplatten und meine wichtigsten Fotos – also eine Art „best of“ in einer Cloud. Für jemanden der seine Familien und Urlaubsfotos schützen möchte, dem empfehle ich eine Cloud. Meist reicht hier schon der kostenlose Speicherplatz. Jeder der Geld mit Fotos macht, der sollte sich mindestens doppelt absichern.

 

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